Was tue ich ich bei der Tiergestützten Therapie?
Es existiert bislang keine allgemein anerkannte Definition, die alle Facetten des tiergestützten Arbeitens umfassen würde. In meiner Praxis nutze ich den Begriff Tiergestützte Intervention (TGI), wie er vom Österreichischen Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL) definiert wird: "Tiergestützte Interventionen bezeichnen fachlich geplante pädagogische, psychologische und sozialintegrative Maßnahmen, die unter Einsatz speziell ausgebildeter und artgerecht gehaltener Tiere für Menschen jeden Alters durchgeführt werden. Die TGI-Einheiten werden von Personen konzipiert, umgesetzt und bewertet, die eine fundierte Ausbildung in Therapie, Pädagogik oder Sozialarbeit sowie eine spezifische Weiterbildung im Bereich der tiergestützten Intervention absolviert haben. Für jene, die keine primäre Ausbildung in Therapie oder Pädagogik besitzen, ist eine enge Zusammenarbeit mit einem Therapeuten oder Pädagogen zwingend erforderlich. Die European Society for Animal Assisted Therapy (ESAAT) betont, dass auch Fachkräfte für tiergestützte Interventionen ohne primäre Ausbildung in anderen Fachgebieten solche Interventionen durchführen können, sofern eine kompetente Einbindung – abhängig vom Anwendungsbereich durch Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Psychologen, (Sozial-) Pädagogen usw. – gewährleistet ist. Die geleitete Interaktion führe ich daher als Fachkraft für Tiergestützte Interventionen gemeinsam mit Therapeuten oder Pädagogen durch. Teil dieser Aufgabe ist es, unsere Arbeit mit Tieren zu dokumentieren und im Anschluss zu evaluieren."
Definition
Seit langem setzen sich Fachleute dafür ein, Klarheit in den vielfältigen Begriffsdschungel der tierischen Unterstützung zu bringen oder zumindest die verschiedenen Disziplinen deutlich voneinander abzugrenzen. Basierend auf der aktuellen Definition der International Association of Human Animal Interaction Organizations (IAHIO) werden vier verschiedene Bereiche tiergestützter Arbeit identifiziert, die alle unter dem Oberbegriff Tiergestützte Intervention (TGI) zusammengefasst sind:
Tiergestützte Therapie
Es handelt sich um eine zielgerichtete, geplante und strukturierte therapeutische Maßnahme, die von Fachkräften im Gesundheitswesen, in der Pädagogik oder in der Sozialarbeit geleitet oder durchgeführt wird. Die Fortschritte während der Maßnahme werden erfasst und dokumentiert.
Tiergestütztes Coaching
Es handelt sich um eine zielgerichtete, geplante und eine strukturierte tiergestützte Maßnahme, die von einer qualifizierten Fachperson im Coaching durchgeführt oder angeleitet wird. Die Fortschritte der Interventionen werden professionell erfasst und entsprechend dokumentiert.
Tiergestützte Pädagogik
Tiergestützte Pädagogik (Tiergestützte Erziehung als Teildisziplin der Pädagogik) ist eine zielgerichtete, geplante, strukturierte therapeutische und zielgerichtete Intervention, die von professionellen Pädagogen oder gleich qualifizierten Personen angeleitet und / oder durchgeführt wird
Tiergestützte Aktivitäten
Bei den tiergestützten Aktivitäten handelt es sich um geplante und zielgerichtete informelle Interaktionen oder Besuche, die von Mensch -Tier-Teams durchgeführt werden und entweder erzieherische / bildende Ziele oder Ziele zur Entspannung und Erholung verfolgen.
Allgemeiner pädagogischer und struktureller Rahmen der TGI
- Meine Tiere dienen ausschließlich dem pädagogischen und therapeutischen Einsatz und werden als gleichberechtigte Partner in unsere gemeinsamen Begegnungen integriert.
- Die tierischen Kollegen entscheiden eigenständig, ob und auf welche Weise sie eine Beziehung zu den Menschen eingehen möchten. Diese Autonomie wird sowohl in den tiergestützten Interventionen als auch in sämtlichen Seminaren und der berufsbegleitenden Weiterbildung respektiert.
- Durch spezielle Ausbildung unserer Tiere gewährleiste ich höchste Sicherheitsstandards und ermögliche eine Vielzahl von Aktivitäten mit ihnen.
- Die Angebote der heilenden Therapie / Pädagogik mit meinen Tieren wird individuell gestaltet und richtet sich nach den jeweiligen Förder- und Entwicklungszielen sowie den Lebensumständen und Fähigkeiten der Einzelnen oder Gruppen.
- Eine enge Zusammenarbeit mit Therapeuten, Betreuern und Kooperationspartnern ist dabei unerlässlich. Die Bereitschaft zur Interaktion mit Tieren sowie die Abklärung möglicher allergischer Reaktionen sind Voraussetzungen für den Erfolg.
- Planung, Umsetzung und Betreuung erfolgen durch Fachkräfte.